Brücken
für den Frieden --------Raisons dagir
PROTOKOLL und eine Liste von
konkreten Projekten mit Kontaktadresse
Im Rahmen des Projekts
HANDLUNGSBEDARF fand Samstag, 10. Februar von 14h bis 19h im Depot"
im Museumsquartier, Wien 7, Museumspl. 1 eine Offene Widerstandsdiskussion
statt.
Menschen, die sich
im Widerstand bzw. kritisch zu dieser Art von Regierung verstehen, waren
eingeladen, Inhalte und Strategien zu diskutieren:
Als Diskussionsbasis
lag ein Fragenkatalog zu folgenden Themen vor:
- Befindlichkeit: Was stört? Was gibt Mut?
- Ziele: Was wollen wir?
- Strategien: Wie erreichen wir es?
- Projekte und Facilities: Was brauchen wir dafür?
Insgesamt kamen ca.
60 Besucher zu dem Gespräch.
Im ersten, von Dolf
Andel moderierten Teil äußerten die Teilnehmer folgendes zu
ihrer Befindlichkeit:
Voll Hoffnung, weil so viele Menschen so lang dranbleiben"
(am häufigsten geäußert)
Interessiert an Widerstand auf nicht hierarchischer Ebene
Neugierig auf Gruppen, mit denen man was tun kann
Interessiert daran, wie man gemeinsamen Strang finden kann an dem man
ziehen kann
Wie können Einzelkämpfer zusammenfinden?
Interesse an Strategien, um die drohende Normalisierung abzuwenden
Erwartung, daß sich aus dem Widerstand gegen Schwarzblau eine konstruktive
Politisierung entwickelt
Interesse an einer Außerparlamentarischen Opposition
Finde die Donnerstagsdemos gut, weil sie funktionieren und auch bescheidene
Publizität haben.
Die Donnerstagsdemos sind auch deswegen gut, weil man geht. Die Bewegung
bewegt auch selber
Fühle mich bestärkt durch die Demos, weil sie auch ein gutes
Signal für das Ausland sind. Und weil wir einander stützen
Engagiere mich, weil ich denke, daß ich mich sonst mitschuldig mache
Finde es spannend hier, fühle mich angeturnt durch die Energie, die
hier ist. Will was tun
Will wirklichen Widerstand", wie am Anfang
Will den Gesichtslosen" ein Gesicht geben
Finde es störend, daß rituelle Formen einrasten. Neue Formen
müssen gefunden werden
Erhoffe Antworten auf die Frage: Was sind die positiven Anliegen des Widerstands?
Neugierig auf neue Handlungsmöglichkeiten
In kämpferischer Stimmung als Frau in Zeiten des Rechtsrucks in Österreich.
Ein selbstbestimmtes Leben kann ich nur führen in einer wirklichen
Demokratie
Befindlichkeit schwankt zwischen Nicht-Einschüchtern-Lassen und Illusionslosigkeit
Will Grenzen zwischen Zuschauern und Akteuren durchbrechen
Hoffnungsvoll, weil die Normalität noch nicht eingetreten ist, Bestärkt
durch die anderen
Will nicht im Pausenraum sein, wo wir das Stück, das uns nicht gefällt,
kritisieren
Es geht mir schlecht, weil der ORF kassiert ist" und der Widerstand
dadurch eine professionelle Gegenpropaganda hat, bin andererseits optimistisch,
weil Hoffnung entstanden ist, daß die Menschen ihre Anliegen selbst
in die Hand nehmen
Empörung über die Regierungslüge, die zunehmende Aggression
und den Abbau des Sozialstaats
Fühle mich schlecht auf Grund der 99%igen Resignation und Demoralisierung
Enttäuscht, daß es die im Parlament vertretenen Oppositionsparteien
nicht schaffen, eine außerparlamentarische Opposition zu unterstützen
Deprimiert durch die allgemeine Tendenz nach Rechts und die Zustimmung
der Bevölkerung dazu
Bin mir unklar, wie man die normale" Bevölkerung erreichen
kann, die in der Illusion lebt, das, was da läuft, nützt ihr
Bin besorgt. Müde, nur Widerstand zu leisten.
Bin enttäuscht von den Parteien rot-grün und dem offiziellen"
Widerstand
Empört über die Manipulation, die davon ablenkt, was für
mörderische Dinge global gemacht werden
Zutiefst beunruhigt über den Rechtsruck und Neoliberalismus
Angst davor, daß nach Neuwahlen keine Alternative besteht
Enttäuscht, daß die Intellektuellen mit wenigen Ausnahmen nicht
präsent sind
Alarmiert durch immer größere Polizeipräsenz auf den Demos
Irritiert davon, daß zivilgesellschaftliche Tätigkeit oft nur
nach innen gerichtet ist
Als wesentlich für
die Demokratie werden gesehen:
Würde des Menschen, Angstfreiheit, Transparenz, Beteiligung, Vertrauen
Als Akteure werden
gesehen:
Parteien, Gewerkschaft, Medien, Netze, Kirchen, das Bewußtsein der
Menschen
Die Befürchtungen
bzw. Bedrohungen sind im wesentlichen:
Professionelle Regierungspropaganda, wenige Gleichgesinnte - viele Gleichgültige,
Resignation,
Schweigen der Intellektuellen, Polizeipräsenz bei den Demos, Rechtsgerichtete
Medien,
neoliberale Gesellschaft
Den nächsten
Teil moderierte Christine Recht/Projekt Koordination Rosa Flieder und
eröffnete die Diskussion über die Ziele mit ihrem Text vom Brennenden
Haus" als Metapher für die bedrohte Demokratie. An diesem eingängigen
Bild konnten sehr gut die unterschiedlichen Positionen und Reaktionen
abgehandelt werden: "Jede/r tut das, was ihr/ihm in der Situation
wichtig ist"
Ziele:
- Weg mit der Regierung
- Antifaschistischer Grundkonsens
- Das Brennende Haus löschen"
- Außerparlamentarische Opposition bilden
- Intellektuellen Widerstand stärken
- Die Brücke zu den Ausgeschlossenen schlagen
- Migrantenwahlrecht durchsetzen
- Breitere Plattform für anderes Österreich
- Bewußtsein darüber, wieweit man bereit ist, sich gegen menschenverachtende
Politik zu stellen
- Konzept wie eine bessere Gesellschaft ausschauen kann
- Prozeß aufbauen ausgehend von vordergründigem Ziel (gegen
Regierung) aus dem Handeln entstehende Strukturen aufbauen
- Bessere Organisation des Widerstands
Wenn die so
tun, als ob sie uns regieren und in Wirklichkeit nur Macht ausüben,
dann müssen wir schauen, daß sie merken So geht das nicht!"
In Österreich
gibt es noch keinen antifaschistischen Grundkonsens. Wie definieren wir
diesen, welches sind die Aktionen, die diesen Grundkonsens transportieren
und wer macht sie?"
Im von Ursula Napravnik
moderierten Teil Strategien" wurde folgendes herausgearbeitet:
- Stärkung des Antifaschistischen Grundkonsenses
- Mobilisierung
- Konstruktive, positive Argumentation
- Aktionen zu konkreten Themen
- Stärkung partizipatorischer Demokratie
- Gewerkschaft ins Gebet nehmen"
- Schwächung neoliberaler Positionen
- Thematische Widerstandsdemonstrationen zu aktuellen Sagern"
und Regierungsbeschlüssen
- Über den Kampf gegen Schwarz-blau hinaus zu anderen Zielen und
Vernetzungen finden
- Stärkung und Weiterführung der Brücken für
den Frieden"
- Strukturelle Gegenmacht bilden, kommunizieren und koordinieren
Johannes Knöbl
schließlich gestaltete die Präsentation von verschiedenen Projekten
durch eine Reihe von Gesprächsteilnehmern:
Demokratiezelt"
Mit diesem mobilen Veranstaltungszelt soll ein entsprechender Raum an
einem würdigen öffentlichen Platz für Veranstaltungen der
Zivilgesellschaft geschaffen werden.
Kontakt: Norbert Tischler E-Mail: norberttischler@hotmail.com
Antidiskriminierungspaket"
Kontakt: Antonia Coffey, E-Mail: Antonia.coffey@akwien.or.at
Nächstes Treffen: 21. Feb., 18 Uhr, Wr. Integrationsfond, Ma. Hilferstr.
103
ArbeitnehmerInnen
auf die Straße"
Mobilisierung und aufklärende Transparente für Demos
Kontakt: Andreas Lukowitsch, E-Mail: andreas.lukowitsch@telekom.at
ARGE®
WIDERSPRUCH"
Gruppe, die Behauptungen des Alltagsdiskurses sammelt, Gegenargumente
dazu entwickelt und diese in die verschiedenen Kommunikationsnetze stellt.
Kontakt: Günter Ulrich, E-Mail: ulrich.g@utanet.at
"Aktuelle
Thematisierung der Donnerstagsdemos"
Deutliche Reaktionen auf die Ereignisse der Woche mit Transparenten und
Flugblättern, zu der Demonstrationsteilnehmer angeregt werden - etwa
durch Aufrufe im MUND - könnten mehr Verständnis für die
Demonstrationen bei der Bevölkerung erreichen.
Kontakt: Monika Marzoch-Salcher, Tel. 02264-6692
"Monatliche
Widerstandsdiskussion"
um gemeinsame Inhalte und Ziele zu klären, neue Strategien zu entwickeln
und Synergieeffekte zu erreichen
Kontakt: Christine Recht: christinerecht@hotmail.com
"Gewerkschaften
ins Gebet nehmen"
Kontakt: Christine Recht E-Mail: christinerecht@hotmail.com
Gedanken-,
Gewissens- und Religionsfreiheit in Österreich"
Veranstaltung Geglaubt, genarrt, gestorben": Mo., 26.2., 17
h - 22 h im Kardinal König-Haus, 1130 Wien, Jagdschloßgasse
Kontakt: E-Mail-Adresse vereingurdwara@hotmail.com
Kabarettgruppe"
zum Lächerlichmachen schwarz-blauer Politik
Kontakt: Arne Opitz, Tel. 33 21 516
MUND"
Mitarbeit an dieser widerständigen E-Mail-Zeitung und ihren angegliederten
Projekten, Redaktions-workshop etc.
Kontakt: Johannes Knöbl, E-Mail-Adresse: kontakt@rassismus.at
Imagine Austria"
Als Beitrag zu einer lebendigen demokratischen Gesellschaft will diese
Initiative Beispiele gelebter Demokratie erforschen, um dem Alltagsfaschismus
Beispiele einer Alltagsdemokratie" entgegen zu halten, neue
demokratiepolitische Initiativen anregen und als BeraterInnen professionell
unterstützen.
Kontakt: Christian Apl, E-Mail-Adresse office@imagineaustria.at, Homepage:
www.imagine-austria.at
Visionale
2001"
Messe der Zivilgesellschaft im September, Meidlinger Hauptstraße
Kontakt: Christian Apl, E-Mail: a9503809@unet.univie.ac.at, Homepage:
www.visionale.net
Niemand-Projekt"
Ironische Wiener Wahlkampf-Aktion, um Hetze und Angstmachen auszuhebeln
Kontakt: Julia Zdarsky, E-Mail-Adresse: starsky@sil.at
Treff: jeden Dienstag, 19 Uhr, Celeste, Hamburgerstr. 18, Extrazimmer
oder Keller
"Widerständiges
Jugendformat mit TIVISION"
als Gegenkonzept zu den gängigen Reality-Serien
Kontakt: Helga Köcher, E-Mail: helga.koecher@chello.at
Bedarfsorientierte
Schenkungswirtschaft"
als Alternativmodell zum neoliberalen System
Kontakt: Alfred Morhammer, E-Mail-Adresse
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