- Offener
Text - Inhalt: 2. ATTAC - Informationen zur Gründung einer Initiative in Österreich 3. Reaktionen auf die Veranstaltung Globalisierung vom 6.5. 4. Globalization:
Some Implications & Strategies for women Beiträge für die offenen Texte der "Brücken für den Frieden" senden Sie bitte an kontakt@rassismus.at ><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
Das System des deregulierten
Finanzkapitalismus, das seit dem Fall des Kommunismus weltweit als allgemein
gültiges Paradigma von Entscheidungsträgern anerkannt wird, bedroht sowohl
die Entwicklung des Einzelmenschen als auch der demokratischen Gesellschaft:
Im Zentrum dieses Systems steht nicht der Mensch oder eine höhere Ordnung
menschlicher Werteprojektionen, sondern ein Systemautomatismus - der Markt.
Diesem Automatismus wird die Macht zugeschrieben, Wohlstand, Demokratie
und Gerechtigkeit für alle herzustellen, was nicht funktioniert. Es wird
der Anschein erweckt, daß diese Marktmechanismen aus sich heraus wie Naturgesetze
funktionieren. Das ist eine Lüge, weil es natürlich Akteure in diesem
System gibt. Diese Lüge zieht notwendigerweise weitere Lügen nach sich.
Sie höhlt aber auch systematisch Demokratie aus, weil sie den Bürgern
als Träger des demokratischen Staats einreden will, sie sollten die Entwicklung
der globalen Finanzderegulierung und daraus entstehende weitere Folgen
nur ungestört sich entwickeln lassen. Folgen sind Entpolitisierung und
oberflächliche "Fun-Kultur". Folgen sind aber auch organisierte Verantwortungslosigkeit
(Auslagerungshierarchien, "Management als Duch-laufposten - Verweildauer
im Job im Schnitt nur einige Monate.."...) Ich bin der Überzeugung, daß diese Entwicklung in absehbarer Zeit zu einem Untergang unserer Kultur entweder durch Krieg oder/und durch Ökokatastrophen führt und zu einem Rückfall in die Barbarei, wenn die menschliche Gesellschaft nicht aus sich heraus - wie dies in der Geschichte immer wieder geschehen ist - zu einem Paradigmenwechsel findet, durch den andere Werte als nur Geld allein attraktiv werden. Es ist mir klar, daß man einen solchen machtvollen Prozeß nicht tendieren oder inszenieren kann, aber es könnte sein, daß in dieser historischen Situation, wo die Menschheit auf dieser Kippe steht, es Impulse von verschiedener Seiten bedarf, die eine Art Kettenreaktion von Umdenken auslösen könnten. Solche Impulse möchte ich mit "Brücken für den Frieden" setzen. Deshalb ist es mir nicht so wichtig, wie der politische Standort der einzelnen Menschen in der Initiative ist. Ich glaube nämlich, daß es ohnehin nicht möglich ist, nach dieser globalen Gehirnwäsche, der die Welt gegenwärtig unterzogen wird, zu einer der früheren politischen Ideologien zurückzukehren. Deshalb beschäftige ich mich garnicht damit. Ich denke, es wird nichts mehr bzw. etwas Furchtbares kommen - oder etwas ganz Neues. Es scheint mir, daß dieses Neue nicht in einer ganz neuen Idee liegen wird, sondern in Beziehung, in der Art des Zusammenwirkens der in der postmodernen Welt neben-einander bestehenden Ideen. Ich könnte mir vorstellen, daß das Prinzip des Lebens - sowohl im Sinn der ganz aktuellen Entschlüsselung seiner Strukturen, als auch im Sinn von Freud als positiv bejahendes (phallisches) Prinzip gegenüber dem Todesprinzip des Destruktiven, der "Sicherheit", des Analen (Geld) ein solches neues Beziehungsparadigma wäre. Für mich ist wichtig, daß in dieses Neue die kostbarsten und wertvollsten Stränge unserer abendländischen Kultur einfließen - das Beste aus dem Christentum, der Aufklärung und dem Humanismus, der abendländischen universellen Bildung, den Positionen europäischer Kunst, der linken sozialen Verantwortung, dem ökologischen Denken usw. Es müssen Elemente sein, die Bestand haben und den Menschen Glück und Kraft geben können. Jeder Fundamentalismus führt uns nicht weiter, sondern ist als Rückzugsgefecht unter dem Druck der Globalisierung zu verstehen. Das Retten von "alten" Werten muß verbunden sein mit Neugierde auf Neues und Mut dazu. Wenn diese fehlen, wird keine lebendige Dynamik entstehen. Ich will mit "Brücken" keine Partei gründen, sondern ein Kräftefeld schaffen, das einen offenen positiven, lebendigen Prozeß aufbaut. Dazu möchte ich Menschen mit ihren Leistungen, Aussagen, Erfahrungen, Fragen, Ideen, gestaltgebenden Ambitionen Platz geben, die bereit sind, einander in dieser Offenheit zu begegnen und zusammen Begegnung, Austausch, Aufbau von Strukturen zu gestalten. Am wichtigsten in meiner Arbeit an den "Brücken" ist mir das "Wirklichkeitsprinzip", die Realitätsprüfung - durchaus im Freud'schen Sinn. Wer Wirklichkeit verändern will, muß sich an der Wirklichkeit orientieren. Es geht nicht darum, Dinge, Veranstaltungen, Texte zu schaffen, die akademisch exzellent sind - dazu sind genügend andere Institutionen vorhanden. Wenn alles nur gut und richtig sein darf, kommen wir in das streberische Selbstdarstellertum anderer Veranstaltungen, die oft aggressiver und auch öder sind. "Brücken für den Frieden" will hingegen etwas realisieren, was funktioniert. Funktioniert: Damit meine ich, daß Menschen, die aktivierbar sind, angesprochen und einbezogen werden. Ziel ist, daß Menschen entdecken, wieviel Lebensqualität und Freude es bringt, sich zu äußern, Ideen zu entwickeln, öffentliche Präsenz zu wagen, sich auf den Prozeß einzulassen, vom passiven Marktteilnehmer, vom resignierten Intellektuellen wieder zum mündigen Bürger zu werden. Dieses Einbeziehen gelingt, wie die Erfahrung zeigt, nicht durch Grundsatzpapiere, Deklarationen, Texte, sondern durch die Dynamik, die in einer heterogenen Gruppe in einer betont emanzipativen Atmosphäre entweder durch professionell angewandte gruppendynamische Organisationsmethoden - OPEN!SPACE, Brain Storming, Workshop etc - entsteht oder durch das Kräftefeld eines großen Podiums mit vielen unterschiedlichen differenzierten Kompetenzen und Betrachtungsweisen. Ein gewisses Spektrum verschiedener
politischer Standorte innerhalb der Gruppe unter Einhaltung des Grundkonsenses
ist mir aus zwei Gründen wichtig: Das politische Spektrum soll eher durch die Themenauswahl und die Profile der Experten, die mit dem Publikum ins Gespräch treten, deutlich werden als durch Grundsatzerklärungen. Das nicht deshalb, weil ich eine politische Standortbestimmung scheue, sondern weil eine in die Zukunft offene Dynamik entstehen soll. Langfristig ist die Behandlung jedes Themenkomplexes seriell gedacht: Die Themen und sich daraus ergebende Fragen werden immer wieder aufgenommen. Konkrete Aktionen sollen immer wieder angepeilt werden und zwischenzeitliche Erkenntnisse in die Bearbeitung einfließen. Ganz wichtig ist das "Hinauf- und Hinunterbrechen" von Erkenntnissen und Erfahrungen auf verschiedene Ebenen - die Alltags- und die Aktionserfahrung, die mediale, die wissenschaftliche, die politische Erfahrung etc., wozu Gesprächspartner aus allen Bereichen eingeladen sind. ><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
ATTAC ist eine der tragenden Gruppen der WTO-Proteste, die in Frankreich gegründet wurde und aus dem Zusammenspiel von Sozialwissenschaftlern (Bourdieu u.a.), Gewerkschaften, Künstlern, Sozialbewegungen ihre Schubkraft gewonnen hat und inzwischen in einigen Staaten Europas (Deutschland, Italien, Schweiz...) und Südamerikas (z.B. Brasilien) aktiv ist. Eine ATTAC-Gruppe soll n die Aufmerksamkeit der Bevölkerung - über Aktionen, durch Medienarbeit und im Internet - auf die in Gang gesetzten Prozesse lenken, um die notwendige Bewußtseinsbildung für politische Teilhabe und Verantwortung für die eigenen Interessen zu ermöglichen. Eine solche Aufklärungsarbeit ist im Sinne einer demokratischen Gesellschaft das notwendige Gegengewicht zum Lobbying der Akteure des neoliberalen Systems über Werbung, Medien und Existenzdruck des Arbeitsmarkts. n verbindliche Regeln für die globalen Prozesse einfordern. Gegenwärtig werden die Rechte von Menschen und ihre freie Bewegung und Teilnahme am Leben immer stärker begrenzt, während die Bewegung von Gütern immer weniger reguliert und die der Kapitalflüsse absolut uneingeschränkt ist. n in Kontakten mit den Gruppen anderer Staaten Anschluß an die internationalen Ereignisse und Entscheidungsprozesse gewinnen, Information darüber transportieren sowie die Präsenz Österreichs in diesem Kontext wahren. Auch in Österreich ist die Gründung einer Initiative in Vorbereitung. Angesprochen werden sollen einerseits Themen, die international diskutiert werden, wie die Einführung einer Tobinsteuer (Besteuerung von Finanztransaktionen, die vor allem kurzfristige Transaktionen bremsen soll) oder die Abschaffung der Offshore-Zentren. Ein Schwerpunkt der Initiative soll auch auf Themenbereichen liegen, die in Österreich in der Diskussion oft zu kurz kommen, wie die Entwicklung der Steuerstruktur, die Privatisierung des Pensionssystems, Stiftungen etc. Bis Mitte Juni soll die genauere Vorgangsweise geplant werden. Ziel ist es, die Gründungsveranstaltung der Initiative Mitte September, vor der Herbsttagung von Währungsfonds und Weltbank, zu organisieren. Die Initiative ist für alle offen, die sich an der Diskussion beteiligen möchten und sich für diese Themen engagieren möchten. Ziel ist es auch, eine dezentrale Organisationsstruktur zu erreichen, also ein Netzwerk von möglichst vielen lokale Initiativen. InteressentInnen bitten wir, sich an Walther Schütz "oeie-knt@magnet.at zu wenden". ><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>>< Von: woltron@woltron.com Sehr geehrte Damen und Herren;
1. 99% der vorgebrachten Argumente stehen bereits im Brundtlandt - Report aus den späten Siebzigern. Der Rest in zahllosen anderen Schriften und Studien. Dies tut deren Richtigkeit keinen Abbruch - nur wäre es an der Zeit, über die Diagnosephase endlich hinauszukommen. Ansonsten ists wirklich - um einen passenden Ausduck zu gebrauchen - fadissimo. 2. Wenn die ATTAC - Initiative Aussicht auf Erfolg haben will, muss sie sich argumentativ noch immens bessern und, vor allem, weniger impulsiv und emotional, aufmunitionieren. Ansonsten läuft sie Gefahr, zu einer emotionsgeladenene linkslinken Enteignungs - und Männerfeindschaftssekte zu werden und im Staub zahlreicher derartiger Kränzchen zu versanden. 3. Ich habe es mittlerweile gründlich satt, mich, nur weil ich zufällig ein Mann bin, ununterbrochen aggressiv anflegeln zu lassen. (Gottseidank ist das nicht immer so). Es gäbe genug Argumente, zurückzupöbeln, nur liegt mir dieser Stil nicht, und er ist auch absolut chancenlos: Schade um die Energie. Viel Glück noch. + + "Wohin führt uns die Globalisierung?"
Die Erde ist ein begrenzter
Lebensraum. Der Mensch kann nicht fliegen. Informationsflüsse/Internet/Finanzströme/verschmutzte
Ströme Wasser ein Grundbedürfnis. Heißt Globalisierungsfalle,
daß es eine Falle ist die Globalisierung als Labyrinth wahrzunehmen, in
dem wir uns alle verlaufen? Ziel: (Über)leben Handeln. Conclusio? Schauen, Zuhören und Weitergehen. ><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>>< THE CONTEXT: The restructuring associated with globalization doesn't even attempt to promise anything to those traditionally disadvantaged in our society: the unemployed cannot expect jobs, the poor cannot expect prosperity, and women and other disadvantaged people cannot expect equality. The justification for economic change focuses solely on the competitive benefits for businesses that operate internationally. Social and economic well-being is subordinate to the well-being of the corporate sector and harmonization downward (for people) is perceived to be necessary so that the corporate sector will be in a position to compete internationally. The shift to the right at the end of the twentieth century was not inevitable because of the logic of economic forces, but was carefully planned by political elites at both the national and international level. Ideas about the moral superiority of market-based solutions to social problems based on individual self-interest have gained ascendancy through deliberate strategies of control and dissemination of ideas on behalf of the corporate elite. These ideas have, then, become the foundation for shaping international political institutions which have rovided a rule book, or a conditioning framework, affecting future decision-making. Throughout this process the nation state has shifted its role from one which at least tempered the ability of the rich and powerful to dominate, to one which followed the path of least difficulty, by championing mainly the interests of the powerful. The changing nature of the state (or government) was itself made possible by the conditioning framework put in place by international political institutions. States are accepting and even actively pursuing globalization because international corporations want to create conditions for the free movement of capital, unfettered by the ability of nation states to inhibit business transactions. The world is being shaped to meet this need for predictable, market-friendly conditions wherever corporations and investors choose to operate. The main point to understand from this is that the international economy has been designed with these giant players in mind and the new rules for action accommodate their best interests. The narrow interests this free trade regime favours is startling when one considers Canada's export situation. A recent World Trade Organization report pointed out that only fifty companies in Canada account for about half of the country's total exports. Many of these are the U.S.-owned automotive companies which dominate exports in Canada. Within industrialized nations, the ability of the state to control the actions of corporations appears to have been seriously restricted by the new international context of globalization. The great advantage of the new international rules of trade to multinational corporations is their ability to escape regulation of nation states. The trade agreements work toward establishing one giant global market, while, at the same time, limiting the role of the supranational institutions to market-creating activities. Unlike the work of nation states, which over time have developed institutions either to correct the economy when the market did not function in an optimal way, such as during times of depression, or to control business, such as through labour or environmental legislation, the international replacements that are being created neither exert discipline on the market nor function as instruments of market-correction. These functions are still the responsibility of nations, but as multinational corporations become more mobile, the ability of corporations to escape the regulation of states increases. As nations compete with each other to have businesses locate in their own countries, the ability to control corporate activity comes into direct conflict with the increased mobility of these corporations. Unless nations agree to behave in the same way with regard to corporate behaviour, the corporations will not be disciplined in any serious way. Any one nation, by insisting on greater standards of corporate behaviour, will be disadvantaged and its corporations will claim that they are being made uncompetitive relative to other corporations in the international market. Since there is no mechanism for nations to act collectively, individual state action is critically weakened. The new international trade agreements have facilitated the creation of a single market, without a single state to regulate it. In this sense, the growth in power of the corporate sector places nations in about the same stage of control over capital as they had at the dawn of the industrial revolution. Our national institutions are not equipped to cope with the nature of the changes which have taken place. The important point, however, is not that these changes in the control over capital were inevitable, but that the corporate sector worked hard over the years to see that they would occur. XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX end of summary XXXXXXXXXXXXXXXXXX The complete document is available at: http://www3.sympatico.ca/truegrowth/womenstrat1.html I highly recommend it for everyone!
Bob Olsen, Toronto ............................................. Posted by Matthias Reichl - mareichl@ping.at - Begegungszentrum für aktive Gewaltlosigkeit |
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