Integration durch Ausländer

Wer trägt wirklich die Last der Integration ?

 

Veranstaltung im Rahmen der "Brücken für den Frieden"

Organisation: Herbert Rauch & Johannes Knöbl

Radiocafe 29.Jänner 1999

 

Grundgedanke

Der öffentliche Diskurs zum Thema "Integration von Fremden" ist in Österreich nach wie vor von einer Debatte über die Beschränkung des Zuzuges bestimmt. Die meisten Auseinandersetzung zu diesem Thema sind von Zahlen überschattet: Das Problem "Ausländer" wird dabei in statistischen Größen wie "Ausländerkriminalität", "Schulkinder mit nicht-deutscher Muttersprache" oder "Dunkelziffer der illegal in Österreich lebenden Ausländer" gefaßt. Viele der tatsächlichen Probleme werden dabei jedoch nicht berücksichtigt und in der Tendenz führen diese Zahlenargumente immer wieder zurück in die Diskussion über Quantitäten und damit zurück zur Auseinandersetzung über die Beschränkung der Einwanderung nach Österreich.

Die Bedeutung von sinnvollen Integrationsmaßnahmen steht, zumindest in Willenserklärungen aller politischer Parteien, außer Streit, von einer konstruktiven Diskussion zu diesem Thema in der Öffentlichkeit sind wir jedoch noch einige Schritte weit entfernt.

Ein möglicher Ansatz bietet die Frage nach den Lastenträger der Integration, d.h. die Suche nach den Teilen der Bevölkerung die tatsächlich den Großteil der Aufgaben der Aufnahme und Integration von Ausländern zu tragen hat. Unter dem Gesichtspunkt dieser Fragestellung wird der soziale Aspekt der gesamten Problematik deutlich: die zu integrierenden Ausländer befinden sich zumeist in den untersten sozialen Gesellschaftsschichten und erzeugen dort nicht nur einen Konkurrenzdruck bezüglich Wohn- und Arbeitsplatz. Ein Großteil der Last der Integration tragen die Menschen, die im direkten Umfeld der neu zugezogenen Ausländer leben, d.h. die anderen sozial Schwachen Menschen in diesem Land übernehmen durch das gemeinsame Arbeiten und Wohnen den größten Teil der Integrationsaufgaben.

In den untersten sozialen Gesellschaftsschichten in Österreich befinden sich jedoch unverhältnismäßig viele Ausländer. Seit den 70er Jahren werden die meisten unqualifizierten Arbeiten von Gastarbeitern übernommen und billige Wohnungen jenseits der Gemeindebauten werden hauptsächlich von Einwanderern bewohnt. Viele Migranten versuchen in ein Land einzureisen in dem bereits Verwandte von ihnen wohnen, für Wochen und Monate sorgen die Angehörigen dann für eine erste Grundversorgung mit Wohnraum, Geld und Information.

 

Grundthesen der Veranstaltung

  1. Die Probleme der Integration von Ausländern ist weniger eine Frage der Beschränkung der Einwanderung, sondern vielmehr ein soziales Problem.
  2. Immigranten gehören in Österreich zumeist den untersten sozialen Schichten an. Die Hauptlast der Integration tragen jene Menschen die im direkten Umfeld der neu hinzugezogenen Ausländer leben d.h. die sozial schwachen Menschen in diesem Land.
  3. In den untersten sozialen Schichten sind Ausländer und Immigranten unverhältnismäßig hoch repräsentiert und tragen damit auch die Hauptlast der Integration der neu hinzuziehenden Ausländer.

 

 

Programm der Veranstaltung vom 29.Jänner 2000

14-14:30 Uhr Vorstellung des Projekts und eine kurzes Einführungsreferat zur Flüchtlings- und Integrationspolitik Österreichs: "Wem nützt die Integration ?"

14:30 -17 Uhr Diskussion im Rahmen der Arbeitsgruppen

17 - 18 Uhr allgemeine Diskussion der Resultate – Einteilung weiterführender Arbeitskreise

 

Arbeitsgruppen

Fragestellungen: Wer trägt die Last der Integration?

Wo sind die Konfliktzonen der Integration?

Ziel: Aufstellung einer Liste von Lastenträgern der Integration

Suche nach Fallbeispielen

Fragestellungen: Wer finanziert die Integrationsmaßnahmen in Ö?

Wer arbeitet in den Organisationen?

Wer trägt die Lasten der Integrationsarbeit?

Ziel: Aufstellung einer Liste von Lastenträgern der Integration

Suche nach Fallbeispielen

Fragestellungen: Ist die Situation in Simmering nur ein Einzelfall?

Wo sind die Konfliktzonen der Integration?

Was kann für die Kaserne Simmering getan werden?

Ziel: Aufstellung der Problemfelder in Simmering

Möglichkeiten für eine sinnvolle Öffentlichkeitsarbeit

 

Ziel der Veranstaltung

Die Diskussion in Arbeitsgruppen zum Thema "Wer trägt die Last der Integration" soll zu folgenden Aktionen führen: